Predigt “Neues wagen” am 28.03.2021
Der wichtigste Moment beim Bungee-Jumping ist vor dem Absprung. Der Sprung selber, der freie Fall, die sichere Landung ist natürlich auch großes Kino, aber da läuft der Film bereits ab. Entscheidend ist, was vorher passiert! Im Inneren!
Bisherige Kernwerte und Elemente unserer Gemeindekultur waren:
Heute also: Neues wagen!
In 1.Mose 12,1-9 wird Abrahams Berufung beschrieben. Dabei fällt auf, was er alles verlassen soll: Vaterland, Verwandtschaft, Vaters Haus. Also quasi seine bisherige Existenz, Versorgung und Sicherheit.
Im Gegenzug wird ihm eine Zeit der Unwissenheit verheißen („Gehe in ein Land, das ich dir zeigen werde“), die aber auch eine Zeit des SEGENs sein wird („ich segne dich und du sollst ein Segen sein“)
Und das Gleiche ist bei der Berufung der Jünger in Mt. 4. Zu beobachten. Da sind es die Worte „Netze, Boote und Vater“, die auffallen, wenn es um das Verlassen geht. Und die gleichzeitige Zusage, dass Jesus sie zu Menschenfischern machen will.
Bei „Neues wagen“ handelt sich also insgesamt um einen geistlichen Prozess. Man tauscht (vermeintliche) bisherige Sicherheiten gegen Neues, Unbekanntes, aber geistlich Wirkungsvolles ein.
Wie haben die Jünger darauf reagiert?
Positiv: Mt.4,20: Sogleich verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach.
Negativ: Mt.8,22: Herr erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe.
Das Ausgesendet-werden und Eintauchen in Neues scheint zur DNA der Jesus-Nachfolge zu gehören:
Mk.6,7: Er rief die Zwölf zu sich und sandte sie aus.
Mt.28,19: Darum geht zu allen Völkern (Missionsbefehl)
Jesus ist die Konstante [„Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit“ (Hebr 13, 8)].
Alles andere ist Wandlung, Veränderung, Transformation. Es sind nicht unsere Pläne. Gott ruft.
Bei Abraham. Bei den Jüngern. Bei uns.
Der Mensch kann nicht zu neuen Ufern aufbrechen, wenn er nicht den Mut aufbringt, die alten zu verlassen. Wie an einer Kletterwand muss man manchmal einen Klotz loslassen, um an einen höheren heranzukommen.
Mark Twain: “In zwanzig Jahren wirst du enttäuschter sein von den Dingen, die du nicht getan hast, als von denjenigen, die du erlebt hast. Also, hebe den Anker, laufe aus dem sicheren Hafen aus und fange die Winde ein. Erforsche. Träume. Entdecke.”
Erforsche, träume, entdecke. Das passiert alles in uns, in unserem Herz, in unseren Köpfen. Da ist nach außen noch nichts sichtbar. Die neue Realität entsteht nicht erst, wenn es alle anderen sehen. Das Neue geschieht bereits im Verborgenen.
Und das war selbst bei Jesus der Fall. Wir lesen Berichte von Jesus im Garten Gethsemane. Und von seinem Ringen: „Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ (Lk.22,42a)
Jesus rang mit sich, aber Gott ließ ihn in dieser Situation nicht allein: „Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.“ (Lk.22,42b)
Die Entscheidung muss jeder selbst treffen. Aber auch wir sind in diesen Momenten nicht allein. Gott schickt Engel – auch in unserer Gemeinde.
1. Welche Situation ist dir vor Augen, in der du kurz vor dem „Absprung“ in unbekanntes Terrain / eine neue Lebensphase standest und du mit dir gerungen hast?
2. Macht dir „Neues wagen“ eher Angst oder ist es eher aufregend?
3. Welche 1 – 2 Leute hast du, die dir in solchen Situationen als „Engel“ zur Seite stehen?
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