Nur 29 Prozent nehmen nach der Dekonversion ein völlig säkulares Weltbild an. Entkehrung bedeutet also nicht zwangsläufig Religions- oder Glaubensverlust. 71 Prozent tragen ein Glaubensfundament in sich, welches zu einem späteren Zeitpunkt geistlich aktiviert werden könnte.
Bibeltext aus Hebräer 10,24-25
Version Luther 1984:
„Lasst uns aufeinander achthaben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht.“
Version Volxbibel:
„Feuert euch gegenseitig an, liebevoll miteinander umzugehen! Ermutigt euch, gute Sachen zu machen! Und nicht immer den Gottesdienst schwänzen, ja? Das haben sich bei euch einige ja schon angewöhnt. Feuert euch auch gegenseitig an, weiter dabeizubleiben, vor allen Dingen, weil ja jeder mitkriegt, dass es mit der Welt langsam zu Ende geht und Jesus bald wiederkommt.“
Gründe für das Abwenden:
Individuelle Gründe:
1. Der Glaube wird nicht wirklich für sich in Anspruch genommen. Es werden nur Erwartungen anderer erfüllt. Glaube erschöpft sich in der Gemeindemitgliedschaft.
2. Suche nach einer Frömmigkeit und Spiritualität, die im Feld der Gemeinde nicht zur Entfaltung kommen kann.
3. Einsamkeit: Gemeinde wird nicht als ein Ort erlebt, an dem man Hilfe und Unterstützung erfährt, wenn es einem nicht gut geht. Viele haben sich in ihren Glaubens- und Lebenskämpfen alleine gefühlt und haben von ihrer Gemeinde wenig positive Unterstützung erfahren.
Fehlverhalten von Glaubensgeschwistern:
1. Übergriffigkeit: Teils unbegreifliche Schicksale und zum Himmel schreiende Ungerechtigkeiten von Glaubensgeschwistern oder in der Familie; aber Übergriffigkeit beginnt schon viel früher und braucht Sensibilität, inwiefern man selber den Maßstab für das Verhalten und Auftreten eines anderen anlegt.
2. Geistlicher Missbrauch: Kann in Zuschreibungen und Festlegungen wie „Da liegt kein Segen drauf“ oder im Einhüllen von (z.B. politischen) Überzeugungen in Gebete zum Ausdruck kommen.
Geistlicher Missbrauch in der Erziehung: Als verlängerter Erziehungsarm und allwissender Richter kommt Gott dann ins Spiel, wenn die Eltern mit ihrem „Erziehungslatein“ am Ende sind.
3. Konformitätsdruck
Die am häufigsten genannten negativen Punkte in Gemeinden waren ein bestimmter Verhaltenskodex, Konformitätsdruck und Monokultur.
Lied von Arno Backhaus: Gott schuf die Menschen als Originale, und keiner ist dem andern gleich. Doch wir wollen lieber 08/15-Duplikate, weil die Meinung von der Stange ja reicht. Lebt und denkt ein anderer nicht so wie wir, dann ziehn wir Mauern und Stacheldraht auf. Nicht nur materiell an vielen Plätzen dieser Welt, auch in deinem Kopf fällt mir das auf.
Können in einer Gemeinde Spannungen zugunsten einer Vielfalt ausgehalten werden?
4. Heuchelei
Ein Zitat von Dietrich Bonhoeffer: „Es kann sein, dass Christen trotz gemeinsamer Andacht, gemeinsamen Gebetes, trotz aller Gemeinschaft im Dienst allein gelassen bleiben, dass der letzte Durchbruch zur Gemeinschaft nicht erfolgt, weil sie zwar als Gläubige, als Fromme Gemeinschaft miteinander haben, aber nicht als die Unfrommen, als die Sünder. Die fromme Gemeinschaft erlaubt es ja keinem, Sünder zu sein. Darum muss jeder seine Sünde vor sich selbst und vor der Gemeinschaft verbergen. Wir dürfen nicht Sünder sein. Unausdenkbar das Entsetzen vieler Christen, wenn auf einmal ein wirklicher Sünder unter die Frommen geraten wäre. Darum bleiben wir mit unserer Sünde allein, in der Lüge und der Heuchelei; denn wir sind nun einmal Sünder.“
Ein gesunder Glaube dient nicht dazu, Defizite in der eigenen Persönlichkeit zuzudecken. Ein Mensch mit einem mündigen Glauben befindet sich in einer Entwicklung, in der er immer weniger darauf angewiesen ist, sich selbst und anderen etwas vorzumachen.
Heimlichkeit bei Judas. Da hatte der Satan sein Herz ergriffen.
Die gemeindliche Alternative:
Alle Gläubigen kamen regelmäßig zusammen und teilten alles miteinander.
(Apostelgeschichte 2,44)
Das zeigt ein hohes Maß an Authentizität, Offenheit, Ehrlichkeit, Gemeinschaft und Verbundenheit.
1. Welche Gründe für eine schleichende Entfremdung oder einen offenen Bruch mit der Gemeinde sind dir schon begegnet?
2. An welcher Stelle bin ich selbst anfechtbar?
3. Was würde in einer Gemeinde helfen, eine Kultur des förderlichen und wertschätzenden Miteinanders zu schaffen?
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